Einführung Die Schwarze Sonne ist als solche kein feststehendes Prinzip und auch keine standardisierte Lehre. Die weiße Sonne (d. h. der Stern unseres Sonnensystems) und die Schwarze Sonne unterscheiden sich wie folgt: Im Gegensatz zur weißen Sonne ist die Strahlung der Schwarzen Sonne eine gänzlich andere Schwingungsebene. Das bedeutet, daß sie auch völlig unterschiedliche Bereiche (Dimensionen) des Makro- sowie des Mikrokosmos mit ihrer Energie versorgt. Zum zweiten sind die Erscheinungsformen der Schwarzen Sonne in unterschiedlich stark materialisierte Bereiche aufgegliedert. Im wesentlichen kann man von drei in sich übergreifenden Zuständen (im Hinblick auf das Auftauchen in verschiedenen Kulturen) der Schwarzen Sonne sprechen. Da wäre zum einen die Schwarze Sonne als reine Materie, als ein im Universum existierender Körper und zum anderen als eine (in einer anderen Dimension), im metaphysischen Sinn, vorhandene Energie. Der dritte Zustand liegt genau zwischen diesen beiden Formen. Im wesentlichen ist ihr Wirken jedoch immer gleich: sie sendet eine Strahlung aus, welche auf die innerste Kraft im Menschen, eines Volkes oder auch eines Zeitalters wie ein Katalysator wirkt. So hat die Schwarze Sonne in den Mythologien der Völker zwar unterschiedliche Erscheinungsformen, aber ihr Prinzip ist immer gleichbleibend. Sumer und Akkad Die Herkunft der Schwarzen Sonne, dies möchte ich gleich vorwegnehmen, kann nicht eindeutig geklärt werden. Vermutlich kam das Wissen über die Schwarze Sonne vor etwa 10.000 Jahren aus dem Norden in das Zweistromland nach Mesopotamien. Das älteste archäologische Zeugnis, welches als eine Darstellung der Schwarzen Sonne gedeutet werden kann, stammt aus Susa (im Südwesten des Iran) und wird in das 3. Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung datiert. Dabei handelt es sich um die Siegesstele des Königs „Naram- Sin" (Zu sehen im Louvre, Paris). Naram-Sin war der Enkel von Sargon dem Ersten. Aus der Zeit Sargon I. stammt eine Schrift, die als: die „Ilu Ischtar" bekannt ist. Die heutzutage in deutscher Sprache veröffentlichte Version der „Ilu Ischtar" beruht auf original Keilschriftfragmenten beziehungsweise deren griechischer Übersetzung und dem fast identischen „Karthager-Buch" aus römischen Archiven. Beide Quellen berichten über das Erscheinen der Göttin Ischtar im fünffzigsten Regierungsjahr Saigon I. Die „Ilu Ischtar" beschreibt die Entstehung des Universums, der Götter und der Menschen. Sargon ist zu diesem Zeitpunkt Herrscher Babils. Die Geschichtsforschung bestreitet dies jedoch, Babylon erst viel später entstand, kann aber nicht vollkommen ausschließen, daß sich unter den Steinen des alten Babels noch alt Reste eines großen Reiches verbergen. Kommen wir jedoch zurück zur Erzählung, die wesentliche Punkte der Schwarzen Sonne enthält Als Sargon im Gorm, bei einem befreundeten König im hol Norden, weilt, erschien im Lande Babil ein göttliches Licht in Sumer und Akkad in der Gestalt der Ischtar (sumerische Göttin). Textauszug (Ilu Ischtar, Kap. 1.1,1.2): „Es ging ein Licht aus von IL, dem allmächtigen Gott, dem Allerhöchsten der in seinem Reiche ILU ist; unschaubar den auf der Erde lebenden Menschen. Und es ging ein dieses Licht, das da gesandt war von Gott, zu den Menschen der Erde, nahm Gestalt an und wurde Person, wie Gott dafür erzählt hatte: Nämlich Ischtar der hohe Engel." Ischtar brachte den Menschen die Botschaft der ewigen Wahrheit, die in Vergessenheit geraten war. Als dies der König vernahm reiste er sogleich in seine Heimat. Als er in seinem Herrscherhause eintraf, kam es zu einer Unterredung mit der Seherin Irini, die in geistiger Verbindung mit Ischtar gestanden hatte. Sie sprach zu ihm, was sie von „Gottes Engel" erfahren hatte: vom Ursprung der Schöpfung, dem sich endlos bewegenden Reigen und der Entstehung Gottes (IL's). Am Anfang, noch bevor es Gott gab, waren nur Geistkräfte weiblicher und männlicher Art (ILU Kräfte) vorhanden. Als diese sich gesammelt hatten und somit eine gewaltige Anziehungskraft zwischen beiden Polen wirkte, kam es zur Vereinigung. Textauszug (Ilu Ischtar, Kap. 11): „Sie (die ILU Kräfte, Anm. d. Autors) trafen aber aufeinander, entfachten dabei ein unbeschreibliches Licht, xoelches versprühte unzählige Funken zukünftigen Werdens. Dies war der Voranfang. Alle jene versprühten Funken ILU's aber bildeten den Samen, für das was kommen würde." Diese Vereinigung und die daraus resultierenden Zeugungsfunken bedeuten die Schwarze Sonne mit ihrer Strahlung. Aus den schöpferischen Schwingungen entstand Gott (IL), der alles (geistige) Leben zeugte. In einem späteren Kapitel erschafft IL das Universum, unsere heutige Welt. In deren Mittelpunkt setzt er eine lebensspendende Zentralsonne, die als die gleiche Urkraft (ILUHE) zu verstehen ist, wie die aus den beiden weiblichen und männlichen ILU Kräften resultierende. Textauszug (Kap. 19.12): „[...]als dies soxveit gediehen war, setzte Gott Bab-Chomet in das neue All: Die Schwarze Sonne, die niemand mit irdischen Auge erkennen kann. Sie ist die Kraßquelle Gottes im Diesseits; Um sie dreht sich alles. Auch die Weltzeitalter bestimmen sich so." Sargon I. wird in der allgemeinen Geschichtsforschung jedoch als Gründer von Akkad angesehen. Er soll ein akkadischer Beamter aus Kisch gewesen sein und wuchs innerhalb kürzester Zeit zum größten Herrscher von Akkad und Sumer. Er wurde „König der vier Weltteile" genannt und unterwarf ganz Vorderasien. Mit der Eroberung von Sumer durch das Akkadische Reich gingen jedoch weder Religion noch Wesen der Sumerer unter. Sargon nahm daraufhin die Titel der sumerischen Könige an. Er nannte sich König von Akkad und Kisch, Priester des Anu, Statthalter der Inanna, Erwählter des Enlil. In dem von ihm eroberten sumerischen Raum (auch in anderen eroberten Gebieten) konnte sich aus folgenden Gründen keine neue akkadische Kultur bilden: Das Volk der Akkader war vorher, im Gegenteil zu den Sumerern, noch nie mit kulturellen Leistungen in Erscheinung getreten und das neue Akkadische Reich war innerhalb kürzester Zeit entstanden. Man muß darauf schließen, daß dies weder die Folge einer Völkerwanderung seitens der Akkader noch die Ausrottung der anderen Völker war, sondern nur eine Unterdrückung der bestehenden Volksgruppen. Auch die Kunst dieser Zeit erinnert an Darstellungen aus der sumerischen Dschemdet-Nasr-Periode (sumerische Stadt 3000-2600 v. u. Z.). Beispiele hierzu sind etwa die Plastik auf dem Messer von Gebel el - Arak und die Siegessäule des Naram-Sin. Diese zeigt eine kultische Feier, welche auch schon während der Dschemdet-Nasr- Periode eine große Rolle gespielt hat. Wie auf der Naram-Sin Stele zu erkennen ist, steht oben, unterhalb des Götterberges, der übergroße König mit einem Hömerhelm, ihm folgend, in Dreierreihe, seine Soldaten. Über dem Berg vor dem König prangen zwei Gestirne. Nun läßt dies mehrere Interpretationsmöglichkeiten offen. Manche Archäologen gehen bei der Darstellung des Königs von Naram-Sin selbst aus. Nachweislich sind aber Hömerhelme dieser Art in anderen Darstellungen dieser Region nicht bekannt (Anm.: in Ägypten fand man Steinplatten aus der Zeit Ramses Hl., auf welchen Kämpfe zwischen Ägyptern und hömerhelmtragenden Kriegern, welche vom Norden her angriffen, festgehalten wurden). Funde von Hörnerhelmen in Skandinavien datiert man auf ca. 1000 v. u. Z. wie beispielsweise den Bronzehelm von Visko (Nord- Seeland), um 900 v. u. Z. Das ist zwar nicht mehr die Zeit von Naram-Sin, jedoch ein Anhaltspunkt auf die Herkunft „seines Kopfschmuckes". Zudem zeigt das Relief einen merkwürdigen Berg mit zwei Sonnen. Hier kann man, wenn der erste Punkt ins Gewicht fällt, vom Mittemachtsberg sprechen. Der Mitternachtsberg wird als das Urzentrum, aus dem die Väter einst kamen, in der nördlichen Hemisphäre betrachtet. Auch hierzu finden wir in ägyptischen Mythen und den indischen Veden Hinweise. Der hohe Norden, in welchem ein halbes Jahr Licht und in der anderen Hälfte des Jahres Dunkelheit herrscht, ist das Land der Mitternacht. Über diesem Land (Berg) stehen zwei Gestirne. Die lichtspendende helle Sonne und eine unbekannte Zweite. In der Archäologie ist man sich jedoch im unklaren was die zweite Sonne darstellen könnte. Einige Vermutungen gehen etwa vom Polarstem aus. Man kann aber, wenn man die Bedeutung der Göttin Ischtar/Inanna hinzuzieht, die Verkörperung der Venus, die uns wiederum als Morgen- und Abendstem begegnet, als sinnbildliche Darstellung der Göttin, in der Erscheinung des leuchtenden Planeten, erkennen. Ischtar ist die Göttin der Liebe und Fruchtbarkeit. Sie hat somit den gleichen zeugenden Charakter einer Sonne, doch ist Liebe und Fruchtbarkeit nicht sichtbar. Man kann demzufolge von einer unsichtbaren Sonne sprechen. Die Schwarze Sonne ist violett, sie ist unsichtbar. Ultraviolettes Licht kann des Menschen Auge nicht sehen. Das alles ist sicher nur eine Deutung der Stele, aber die Interpretation soll auch nur als eine solche angesehen werden. Die Darstellungsweise der Naram-Sin Stele ist eine klare Fortsetzung der sumerischen Tradition (vgl. Geierstele und Standarte von Ur). Somit kann die Annahme vertreten werden, daß sich das Wissen um die Schwarze Sonne aus der Hochkultur Altsumers in die akkadische Besatzerzeit gerettet hat. Doch das Wesen der Schwarzen Sonne bleibt bis dahin im Dunkeln verborgen. Naram-Sin war der letzte große Herrscher der Dynastie von Akkad. Schakalischarri, sein Sohn und Nachfolger, konnte das große Reich nicht mehr Zusammenhalten. Vom Norden, aus dem Zagrosgebirge, kamen die Gutäer (Guti - vermutlich indogermanische Stämme) und verwüsteten große Teile des Landes. Dies war der Untergang des Reiches. Nach einem kurzen Aufblühen von Sumer (etwa 2000 v. u. Z.) ging es nach Einfällen von semitischen Stämmen endgültig unter. Babilu - Babylon Im 18. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung gründete Sumnabum im Norden des alten Sümererreiches die Stadt Babilu. „Bab" bedeutet „das Tor“ beziehungsweise „die Pforte". „Ilu", sumerisch „Iluhe", sind die göttlichen Kräfte, die „Strahlen des göttlichen Lichts". Somit kann man „Bab - Ilu" übersetzen mit „Pforte Gottes" oder aber auch „Das Tor zum unsichtbaren Licht der Götter". Schon unter dem fünften Nachfolger Sumnabum's, König Hammurabi, entstand ein großbabylonisches Reich, welches sich territorial zwischen dem südlichen Flußverlauf des Euphrat und Tigris erstreckte und demnach das ganze sumerisch - akkadische Reich umfaßte. In Babylonien entstand ein neuer Staat unter der Herrschaft von Hammurabi, von welchem die berühmten Gesetzestafeln stammen, die „Codex Hammurabi", deren Inhalt auf althergebrachtem „Sumerischem Recht" fußt. In diesem Staat bildete sich nun eine neue Hochkultur heraus, die in den Überlieferungen der alten, untergegangenen Akkader- und Sumererreiche wurzelte. Die alten Texte der Sumerer, wie zum Beispiel das Gilgamesch-Epos, wurden übernommen und auch in ihrer ursprünglichen sumerischen Keilschrift im Akkaderreich bekannt. Um 1500 vor unserer Zeitrechnung brachen jedoch die Hethiter in das Land ein und bewirkten einen erneuten Untergang der sumerischen Tradition. Ab 1400 v. u. Z. gelangte in Nordmesopotamien das Reich Assurs zur Hochblüte. Die Assyrer, ein semitisches Volk, besetzten auch zeitweise das alte Babylon und übernahmen altbabylonische (sumerische) Kunst. Sie brachten im neugebildeten assyrischen Großreich auch ihre eigene Kultur zum tragen und mischten sich mit der altbabylonischen Bevölkerung. Die Reste der akkadischen und sumerischen Urbevölkerung, die den Gutäem um 2000 v. u. Z getrotzt hatten, waren verschwunden. Doch der Geist und die Götter der alten Welt lebten in den neuen Siedlern Babyloniens fort (... und gerade dieser Geist war es, der Babylon zur prächtigsten und mächtigsten Stadt des Altertums emporsteigen ließ). Es war um 600 v. u. Z. als unter König Nebukadnezar II. riesige Bauten entstanden, welche bis in unsere Zeit mit dem Namen Babylon in Verbindung gebracht werden, wie die „Hängenden Gärten der Semiramis", der „Turm zu Babel" und nicht zuletzt „Das Ischtar - Tor" (benannt nach der Göttin Ischtar - sumerisch Inanna). Soviel erst einmal zum geschichtlichen Hintergrund Babylons, aber kommen wir nun zur wesentlichen Frage: Welche Zeugnisse existieren aus diesem Zeitraum und welchen Aufschluß können sie uns über die Schwarze Sonne geben? Auszug aus einer babylonischen Inschrift: „Am Oben der Welt steht der Mitternachtsberg. Exviglich wirkt sein Licht. Des Menschen Auge kann Ihn nicht sehen - Und doch ist er da. Über dem Mitternachtsberg strahlt die Schwarze Sonne. Des Menschen Auge kann sie nicht sehen - Und doch ist sie da: Im Inneren leuchtet Ihr Licht. Einsam sind die Tapferen und die Gerechten; Doch mit Ihnen ist die Gottheit in einer anderen Keilschrift heißt es: „Weiße Sonne, über der Welt Erde strahlend - du gibst des Tages Licht. Schwarze Sonne, im Inneren von uns leuchtend - du schenkst die Kraft der Erkenntnis. - Besinnend des Reiches von Atland, das hoch bei der Himmelssäule lag ehe des Meeres Wut es verschlang. Besinnend der klugen Riesen, die jenseits von Thule kamen und lehrten." Wie aus diesem Text deutlich zu erkennen ist, wird die Schwarze Sonne als ein göttlich durchwobenes Objekt aufgefaßt, welche ihre Kraft im Innersten der Menschen freisetzt. Ihre Strahlen erreichen nur die seelischen Werte der Menschen - im Innern von uns leuchtend. Ihre Strahlen kommen vom Mittemachtsberg (Kharsak Kurra), aus dem hohen Norden der Hyperboreer, welche im Menschen dasselbe Bewußtsein wachrufen, wie einst bei den Atlantem, den Söhnen des Mittemachtsberges. Die Schriften der Babylonier zeigen uns die gleichen Vorstellungen auf, die auch schon 1000 Jahre zuvor, auf der bereits angesprochenen Naram- Sin Stele, behandelt wurden. Diese zeigt auch den Mittemachtsberg und am Himmel leuchten zwei Sonnen: die Schwarze (die unsichtbare, leuchtende Venus) und die Goldene. Es ist eine Strahlung die den alten Sumerern den Weg gewiesen hat, um eine der bedeutendsten Hochkulturen der Menschheit zu erschaffen, von welcher das gesamte Wissen der vorsintflutlichen Welt, bis hin zu den Völkern Vorderasien getragen wurde. Doch die Strahlung der Schwarzen Sonne ließ nach, als Mitte des 3. Jahrtausends (v. u. Z.) das Widderzeitalter endete. Damit neigte sich auch die Zeit der Sumerer ihrem Ende zu und sie kehrten in das Dunkel zurück aus dem sie gekommen waren. Das Wissen um die Schwarze Sonne aber blieb und wurde in die Mythen ihrer Nachkommen aufgenommen und weitergegeben. Ein Beispiel sind die Göttermythen der alten Babylonier, wie folgender Text, daß Bruchstück eines „Gesichts" von Marduk, zeigt: „Auf dem Gipfel des Götterberges lualtet Marduk der Zeit. Schlimmes sieht er kommen, kann lange dieses Kommen nicht hindern. Fest steckt seines Speeres Schaft in der gläsernen Decke des Berges. Dunkles zieht auf herrscht über das Lichte. In Bedrängnis liegt das Mitternachtsland gefangen; die Leichen gefallener Helden vermodern am Fuße des heiligen Berges. - Der Finsternis Heer drängt vom Westen heran, wild wälzt vom Osten die Menge der Sprachlosen (gemeint sind die fremdsprachigen Völkerschaften, d. A.) heran; nicht ist Babil mehr zu retten, nicht ist Assur mehr zu helfen; gelähmt liegt längst danieder Nordlands Kind. - Einsam trauert Marduk auf des Weltenberges Gipfel. Verloren ist die Heimat der Götter. Nicht singen sie mehr, nicht feiern sie ein Fest noch rüsten sie feurig zum Kampf. Selbst ihre Gedanken liegen in Ketten. Und Ischtar weint um ihr Volk. - Da hebt Marduk den Blick empor an die Grenzen des höchsten Lichts, wo Ischtar toeinend steht. Und er hört Ischtars Stimme zu sich klingen: ,Herr Marduk! Beschirmer des Mitternachtsberges! Schleudre deinen Speer gegen den Feind! Errette unser Volk!' Da sprach Marduk und antwortete ihr: ,Oh Ischtar! - Wie gern täte ich das, was du mir sagst! Doch das Volk liegt danieder, zermalmt ist das Reich, zahlreich ist der Feinde Gewalt - und der neue Sargon, der Befreier, der Rächer ist noch nicht da.' - Ischtar aber sah zu ihm und sprach: ,Oh Marduk! Siehe ivas von unten gekommen ist, herrscht auf der Erdenwelt und beherrscht unser Volk, das einst von oben kam. Dulde es nicht, daß noch länger das Unten das Oben beherrsche, schleudere deinen Speer! Der ihn auffängt von den Unsrigen der wird der neue Sargon sein.' Da riß Marduk den Speer aus dem Boden heraus, hob ihn auf und schleuderte ihn mit Wucht zur Erdenwelt nieder. Und während Marduk so tat, befahl Ischtar den Gestirnen, ein neues Licht auszustrahlen - unsichtbar. Auf der Erdemuelt tat Wirkung Marduks Speer: Einen neuen Willen gebar er dem Volk; eine neue Wut und Waffe. Im Lichtstrahl Ischtars reifte die neue Kraft - und ein neuer Sargon entstand dem Volke; er ergriff bald Marduks Speer. - Und ein gewaltiges Ringen hüb an - bis das Unten besiegt war und das Oben erhöht und das neue Babil erbaut war. All dies ist zu schauen in ferner Zeit, all dies wird sein." Marduk, sumerisch Samar-Utuk, ist der Gott der Weisheit und ordnete den Himmel. In babylonischer Zeit war er Gott der Stadt Babil und wurde später zum Reichsgott in ganz Babylonien, wo er viele Götter in sich vereinte. Ischtar, sumerisch Inanna, altbabylonisch Ischtar Ilu Mara Sin, ist die Hauptgöttin der Babylonier und Sumerer, die Herrin des Wachstums und Tochter des Lichts. Sie vereint alles Göttliche in sich. Die männlichen und die weiblichen Ilu - Kräfte (Ilu = akkadisch Gott). Sie aktiviert, das heißt sie wirkt wie ein Ventil auf die Feinstoffe, (Schwingungen) die für die Entfaltung der Lebenskraft (der Völker) notwendig sind. Solche Feinstoffe entstehen bei der Vereinigung der männlichen und der weiblichen Ilu - Kräfte, wie im vorangegangenen Text schon anhand der Ilu Ischtar dargestellt. Im Laufe der Zeit wird Ischtar, die Mittlerin Gottes, zur eigentlichen Überbringerin der Iluhe Kraft. Diese Kräfte kann man sich als feinstoffliche Schwingungen vorstellen. Ischtar (hier als Göttin) symbolisiert aber nur eine bestimmte Zeit, ein Zeitalter (babylonisch: Adu). Wenn dieses Zeitalter angebrochen ist, in diesem Fall das Zeitalter der Ischtar, wird die Strahlung der Schwarzen Sonne wieder stärker. Sie (bzw. das Zeitalter) bestimmt die Stärke, die Intensität, mit welcher die Schwarze Sonne strahlt. Schon bei den Priesterinnen der Ischtar aus der altbabylonischen Zeit, wie archäologische Funde beweisen, entdeckte man Darstellungen einer Doppelsonne auf Broschen und Haarschmuck. Hierbei wird trotz des späteren Zeitpunktes deutlich, daß die Schwarze Sonne und Ischtar in einem engen Zusammenhang stehen. Eine babylonische Darstellung der Ischtar, um 1600 v. u. Z., zeigt sie mit ausgebreiteten Haaren zum Empfang der kosmischen Kräfte. In ihren Händen hält sie Symbole der Fruchtbarkeit. Ihr Kopf ist mit einer Kette geschmückt, die auf der Stirn in einer Perle endet. Diese Perle symbolisiert das „dritte Auge", das in das Innerste der Menschen blickt. Über ihrem Kopf schwebt die magische Sonne, die Quelle des göttlichen Lichtes. Um auf die Problematik der Beziehung „Zeitalter - Schwarze Sonne" näher eingehen zu können, wollen wir uns vorab mit einer kurzen Erläuterung befassen. Genau wie die zwölf Stemzeichen im Laufe des Jahres über den Himmel ziehen, wird davon ausgegangen, daß unser Sonnensystem, innerhalb seiner Galaxis, um einen Zentralpunkt (die Zentralsonne) kreist. Während dieser Umrundung um den Zentralpunkt (genau wie Erde zu Sonne) wandern wir durch die uns bekannten zwölf Sternbilder, nur entgegengesetzt (vgl. Ilu Ischtar). Es ist errechnet worden, daß ein Umlauf 25 860 Erdenjahren entspricht, das heißt, ein kosmischer Monat währt 2155 Jahre. Zur Zeit befinden wir uns im Übergang vom Fischzeitalter ins Wassermannzeitalter. Das Wassermannzeitalter hat bereits in der Mitte des 20. Jahrhunderts begonnen und ist nun langsam im Begriff die Fische zu verdrängen.8 Die Babylonier wußten darum und sie rechneten mit einem kosmischen Jahr von 26 000 Jahren, woraus sich die Dauer eines Zeitalters von 2166 Jahren ergibt (zur Information: Heraklit rechnete mit 18000 Jahren!). Der Übergang zwischen den Zeitaltern dauerte somit, nach dem Wissen der Sumerer, 168 Jahre. Diese werden in der sumerischen Mythologie als die drei Doppelschritte Marduks bezeichnet, von je 56 Jahren. In der Mitte dieser Umformungsphase ist somit mit dem erstmaligen Eintreffen des Ilu - Strahles zu rechnen. Das Wassermannzeitalter, richtig bezeichnet als „Wasserkrugzeitalter", in dessen Anfangsstadium wir uns befinden, ist das Zeitalter des Lichtes. In ihm dominiert die „Große Göttin". Für die Babylonier war dies Inanna/Ischtar, die Göttin der Venus. Sie reinigt mit ihrem göttlichen Licht, gleich der Reinigung des Wassers, die Welt von den dunklen Mächten der vorangegangenen 2000 Jahre. Ischtar wird in den Schriften auch als Göttin der Liebe bezeichnet. Sie symbolisiert also den kosmischen Akt der ewigen weiblichen und männlichen Kräfte. Dies stellt eine Versinnbildlichung der kosmischen Konstellation dar, in welcher die Strahlen der Schwarzen Sonne am intensivsten in empfangen werden können, vorausgesetzt in uns selbst besteht dieselbe Konstellation.9 Aus der Zeit Nebukadnezar ü., letzter großer König des neubabylonischen Reiches, sind mehrere Weissagungen der bedeutenden babylonischen Priesterin Sajaha bekannt. Sie war die Beraterin und Seherin des Königs. In einer Vorhersehung heißt es: „Es wird ein Licht wie ein junger Stern aufleuchten am Ende des Himmels. Das ist des Wasserkrug sich öffnender Deckel. [,..]Tief hockt die Finsternis im Fleische der Völker, gleich heimlichem Gewürm. Hoch iverden sie sitzen in den Sätteln auf dem Nacken der Könige und Fürsten. Verdunkelt zu sein scheint das Licht der Gerechten, denn diese leben in Einsamkeit. Das neue Babel aber wird erstahlen am Sockel des Berges in Mitternacht. Und der, welcher der Einsamste war, wird sein der neue König von Babel, der König der Könige im neuen Reich. Und ein Graus wird hereinbrechen über alle Knechte der Finsternis und all ihre Helfer. All ihr Gold wird dahinschmelzen zu schreienden Tränen - unter dem leuchtenden Strahl des neuen Babels... Die Gerechten iverden richten die Ungerechten und werden diese beschämen durch ihre Gnade."10 In einem weiteren Text heißt es: „Babel wird unter gehen für lange Zeit. Der dritte Sargon wird es erst wiedererrichten im Lande der Mitternacht! Dort und dann wird ein neues Babel sein." Auch die Seherin Irini, im Text der Ilu Ischtar, weissagt ihrem König das gleiche Schicksal (Kap. 22): „Ein anderer Sargon urird einst schlagen die entscheidende Schlacht. Wenn der Wasserkrug hinwegiväscht die Greul und heraufschimmert ein neuer goldener Glanz im Lande der Ahnen (Thule).“ Sajaha weist zu Beginn des Textes auf das Wasserkrugzeitalter „[...] des Wasserkrug sich öffnender Deckel" hin. Demnach prophezeit sie zu Beginn des Wassermanns ein Auferstehen des alten babylonischen Reiches im Norden, am Fuße des Mittemachtsberges. Der Mittemachtsberg ist das Ultima Thule der Hyperboreer, der Sitz der alten arischen Götter. Sie waren es, die das Wissen der Schwarzen Sonne zu den Sumerern brachten. Weiterhin beschreibt sie den Untergang der finsteren Mächte des ausklingenden Fischzeitalters. Das würde auf unsere Zeit bezogen, den Untergang des Christentums und der christlichen Moral (beispielsweise des Liberalismus oder eines antiökologisch ausgerichteten Kapitalismus) bedeuten. Dieses Licht, welches am Ende des Himmels aufleuchtet, ist das Licht, das nur im Innern strahlt: das Licht der Schwarze Sonne! Nun lieget es an U n s, das Licht der Schwarzen Sonne in uns selbst zu erkennen und in diesem Geiste ein neues Babilu (oder Tuhle) zu errichten. Als Abschluß dieses Kapitels möchte ich die Erzählung „Von den drei Schlüsseln der Tiama" zitieren, in welcher Sajaha die Kraft der Schwarzen Sonne empfängt: „Zu der Zeit, da Nebukadnezar den Schatten des Mitternachtsberges (Turm zu Babel) in Babulon erbaute, da bat er nach heimlichem Rate der Sajaha, welche die drei Schlüssel der Tiama wieder gefunden hatte. Und es war in einer Neumondnacht auf der Spitze des heiligen Tempels, als der König nun die Sajaha nach des Geheimnisses Ursprung befragte. Und sie sagte ihm: Bei Esaglia liegt seit undenklichen Zeiten der Rumpf des versteinerten Schiffes mit den Vogelhäuptern, mit welchen die Ahnen gekommen waren mit ihnen Tiama- dorther vom Meere unter dem Mitternachtsberg. Da war sie gegangen, die Sajaha und hatte gar nicht gesucht, als sie tief im Innern des versteinerten Schiffes ein Klingen vernommen hatte und diesem folgte. Wie sie aber weitergegangen war, hatte sie jenes Klingen vernommen, als sei es in ihr selbst gewesen. Und es schien ihr, als singe eine Stimme in ihren Haaren, die ihr lose herabhingen, so als ob sie ein milder Wind durchsticht. Und doch war der Klang, den ihre Haare auffingen, ivie ein Führer für sie gewesen. So gelangte die Sajaha in den Leib des versteinerten Schiffes und dort fand sie, ivas noch keiner seit urdenklichen Zeiten gefunden hatte: drei steinerne Scheiben mit melen Zeichen und Zeilen darauf, dabei der Tiama eigenes Siegel. Und wie sie (die Sajaha, d. A.) zu lesen anfangen wollte, da las eine Stimme in ihr die alten Zeichen, welche durch die Saiten ihres Haares in ihrem Innern klang. So las und verstand sie den Sinn der fremden Zeichen inmitten der Nacht. Und da gab es das Folgende: Das aller gotthafter Strahl vom Mitternachtsberg kommt, den niemand kann sehen und der von der Säule des Himmels bis zum Ischtar - Stern reicht. Und es gilt, jene gotthaften Kräfte einzusehen und tätig zu benutzen zum Zxvecke der höchsten Erfüllung, die des erschaffenen Menschen Gottwerdung bedeuten. Diese Kräfte, wie sie vom Mitternachtsberg kommen, sind nötig, um sie auf einem menschen-geschaffenen Schüttenbilde zu sammeln, das hoch zu erbauen notwendig ist Und von dort zu schaffen die magische Brücke zwischen Erde und Ewigkeit. Dies Bauxverk sei der männliche Teil. Daß bedeutsam und wichtig die langen Haare der Frauen und Mädchen, zveil dies weibliche Haar gleich magischen Saiten ist, welche die Kraftströme empfangen und mit ihnen zu wirken vermögen, die herbeikommen vom Mitternachtsberg, um xueiter zu leiten. Ist alles zusammengenommen ein einziger Schlüssel: Bedarfes des Schatten vom Mitternachtsberg, von dessen Spitze das Weib die gotthaften Ströme in der Menge des langen Haares fängt und damit werktätig xuird - in der sichtbaren wie auch in der unsichtbaren Welt - im Namen der Erfüllung. Und zwar der Sajaha, damals im zxueiundzxuanzigsten Jahre ihres irdischen Lebens, schön kräftig ihr Haupthaar gewachsen, fast bis auf die Füße ihr reichen voller Ebenmaß. Dies war, weshalb sie, die Sajaha, schnell hohe Kräfte gexuann. So liebte und ehrte sie der König von Babel." ___ Ilu-Kräfte vereint werden, entsteht daraus die allschöpferische Göttlichkeit, die "Iluhe", die "Schwarze Sonne". Dabei spielt die Haarpracht der weiblichen Seite, hier als die Zöpfe dargestellt, eine wichtige Rolle.18 Genauso wie bei der babylonischen Seherin Sajaha dienen sie zum Empfang der Ilu-Schwingungen. Es werden die beiden Urelemente zusammengeführt um aus deren Gegensätzlichkeit die Schöpfung entstehen zu lassen. Die Figur des Baphomet soll aber nicht nur die symbolische Bedeutung der Schwarzen Sonne ausdrücken, sondern in einem Ritual auch die Ilu-Schwingungen empfangen und den gebündelten Strahl auf den Astralkörper des Menschen übertragen. Der Astralkörper ist im Gegensatz zum mineralisch, grobstofflichen Körper, der innere Seelenleib, der durch den Iluhe Strahl neue Impulse erhält. Auf diese Weise kann in einem Zeitalter, in dem die Strahlen der Schwarzen Sonne eine starke Kraft besitzen, der Impuls auf ein ganzes Volk wirken und dann zu einer Wiedergeburt einer göttlichen Rasse führen (...wie dereinst die Hyperboreer!). Mit Hilfe der Baphometfigur konnten die Templer die unsichtbare magische Sonnenkraft in das Diesseits lenken, zumal sie sich im Fischzeitalter befanden, in welchem die Ilu-Kräfte kaum spürbar waren. Dieses Ritual wird in einer Erzählung geschildert, deren Grundlage das Tagebuch der Agnes S. N. bildet. Dieses Tagebuch wurde nach einem Traum der Agnes S. N. verfasst und schildert folgendes: "Alle Vorbereitungen für die Zeremonie sind getroffen xvorden. Um Mitternacht, wenn der Stern Venus eine ganz bestimmte Position am Himmel eingenommen haben würde, mußte das hohe Ritual vollzogen werden. Zivei Ritter enthüllen die hohe Figur, die bis dahin von einem violetten Tuch verdeckt gexoesen war. Jetzt erstrahlte der große Baphomet. Es war eine merkivürdig anzuschauende Figur aus purem Gold. Sie zeigte ein Doppelhaupt mit einem xoeiblichen und einem männlichen Gesicht. . . Über dem Altar ragte die goldene Statue einer Göttin auf. Ihr Unterleib glich einer Lilie, aus der sie herauszuwachsen schien. Die langen Haare der Göttin breiteten sich aus xoie im Winde wehend, so daß sie an Flügel erinnerten. Es waren die geistigen Schwingen der Göttir Ischtar, der Venus, durch welche sie gleichsam ihre Kräße ausstrahlt [...]. Jetzt naht die erste Stunde der Göttin. Doch noch fern ist ihre zweite, die zur Vollendung führt. Zunächst wird es gelten, die Zeit dei Finsternis durchzustehen - durch manche Generationen - bis das Lieh erwacht und die Göttin ihre Kräße auf Erden entfaltet. Dies wird ersi sein, wenn sich der Wasserkrug öffnet (das Wasserkrugzeitalter/Wassermannzeitalter anbricht - d. A.) auf dem Grat von, zxvanzigsten zum einundzwanzigsten Jahrhundert. Bevor das neue Lieh kommt, wird die Finsternis fürchterlich wüten [...]. Wenn aber du Morgenröte der Göttin aufsteigt am Himmel der Zeit, dann xvird ihn rosige Farbe überall herrschen, die blutigen Kreuze xverden weichen dei leuchtenden Lilie der heiligen Göttin der Liebe [...]. Nun xvird der Geisi des Großen Kaisers in den Baphomet hineingerufen xverden für mancht Jahrhunderte, damit er einst neu erstehen möge, um diese Welt zu regieren im Geiste und im Namen der Göttin [...]. Die exvigen Kräfte dei Ilu, des Männlichen und des Weiblichen, allen Göttlichen Gipfel unc höchste Macht, sollen jetzt zeugend xverden zum anderen mal [...] unc gab ihre Zopfspitzenenden der anderen Blonden. Diese ging zur Figur dei Baphomet und zog in deren Sockel eine kleine Schublade auf. Sie nahn einen funkelnden Kristall heraus und streute die Haarspitzenschnipse hinein. Den Kristall indes brachte sie der Priesterin. Diese hielt ihn den entkleideten Ritter hin und sagte: ,In diesen männlichen Stein, den Gari (Gral - d. A.), xvird nun des Kaisers Geist Einzug halten. Ilua, dai xveibliche Gegenstück, liege sicher verborgen im heiligen Berg Wodini (Odin / Wotan, d. A.) und harrt der neuen Zeit. Für deren Gebur xverden dann die beiden Kristalle im Großen Baphomet vereinigt xverdet durch eine xvürdige Frau fließen!' Ihre Haare begannen auf ganzer Länge in einem hellen rötlich - violetter Schimmer zu leuchten. Dieses Leuchten erfaßte bald ihre ganze Gestalt Der Ritter kniete vor ihr nieder und küßte die Spitzen der langen Haan der Priesterin. Auch auf ihn ging dadurch das rötlich-violette Leuchtet über... Die Runde der Ritter begann ein leises melodisches Summen, und die beiden Frauen auf dem Sockel des Baphomet griffen an ihren starken gemeinsamen Zopf und riefen dazu die göttlichen Mächte [...] die Ströme des göttlichen Lichtes Ilu an. Die Priesterin und der erste Ritter umarmten einander, sie vollzogen den Liebesakt vor dem Altar der Liebesgöttin. Dabei wurde das Leuchten um sie herum immer stärker und rötlicher - bis sich die beiden Gestalten in ein purpurnes Licht auflösten. Die Strahlen dieses Purpurlichts ballten sich und wurden von dem doppelten Zopf der beiden Frauen bei der Baphomet-Figur angezogen. Es hüllte auch diese beiden völlig in Purpurschein, sammelte sich in dem starken Zopf und ging von dort aus in die Figur des großen Baphomet ein. Die Priesterin und der erste Ritter indes waren für diese Welt verschwunden. Ihre letzte Spur war ein rötlicher Schimmer in den zusammengeflochtenen Haaren der beiden Frauen auf dem Sockel des Baphomet. "19 Es wird vermutet, daß diese Baphometfigur sich in der Wiener Blutgasse befunden haben soll, im Templerordenshaus der Augsburg-Wien-Genua-Linie. Während der Inquisition versteckte man sie an einem, bis dato unbekannten Ort, etwa in Österreich oder Italien, vielleicht aber auch in den unterirdischen Gängen des Tempelhofs in Berlin. Nach anderen Informationen ist sie heute im Besitz der geheimen Erbgemeinschaft der Templer. Eine andere Templerchronik besagt, daß im Jahre 1235 die Templer Emmerant und Roderich in den Ruinen von Karthago nach Schriften der Marcioniter suchten. Der Roderich-Bericht erzählt die Handlung zweier Männer, denen während dieser Suche die Liebesgöttin Ischtar erschien und ihnen die Zukunft Europas offenbarte. Die Vorhersehungen der Ischtar werden im Roderich- Bericht und in den Ischtar-Evangelien wiedergegeben. Nach dieser Erscheinung fanden die Ritter, laut der Wegbeschreibung Ischtai;s, ältere Schriften jeglicher Art, von denen auch einige zur Grundlage der Ilu Ischtar wurden. Die Offenbarung Ischtar gleicht derjenigen der babylonischen Seherin Sajaha. In dieser Offenbarung heißt es unter anderem: "Einst bestimmte durch mich (Ischtar) und in mir die Gottheit die Leute von Babil, die Ausgezeichnete ivaren und an Klarheit des Wesens über allen jener Zeit standen, das Reich der Wahrheit zu schaffen, Sie bauten auch gut daran, und Nebukadnezar zerstörte endlich gar Jahus Höllenschrein. Und doch konnte die große Stadt, die zur Mitte der Welt (Erde) hätte werden sollen und zum Licht für alle Völker, schließlich nicht obsiegen. Noch weniger gelang dies dann der neuen Stadt, in deren letzten Ruinen Ihr Mich jetzt seht [...]. Ein anderes Volk ist ausersehen, das dem von Babil am ähnlichsten ist: Das Volk der Deutschen, zu dem auch jene Franken gehören, die inzwischen eine andere Sprache angenommen haben und sich deshalb irrig als gesondertes Volk verstehen. [...] Ein neues Reich xvird die letzte Fackel des göttlichen Lichtes sein, die alle Welt erhellen zu können berufen ist. Und dazu xvird die Zeii gekommen sein, wenn das Sternbild der Wasserkrugs über der Weli (Erde) zu stehen kommen xvird, mit dem magischen Wasser des Lebens, das die Höllenglut Jahus auf immer kann erlöschen machen. Denn wo det Kampf xvird vielleicht notxvendig xuerden, xvird die Gottheit mit den Waffen jenes neuen Lichtreiches sein und den Sieg über noch sc zahlreiche Feinde erzxvingen [...]. Ich xverde mit den Erben meines Babil sein - immerzu." Nach dieser Offenbarung wurde die Hauptstadt des Neuer Babylon gegründet, der Tempelhof in Berlin.22 Den zweiter wichtigen Aspekt der Templermysterien stellt der oben schor erwähnte Gral der Artus-Saga dar. Der Figura des Baphome wohnen die gleichen Eigenschaften wie dem Gral der hyperbo räischen Sage inne. Baphomet läßt sich gleichfalls auch in di< griechischen Worte ßa^r) yr\vovb zerlegen, was sich mit "Taufe dei Weisheit" übersetzen läßt. In gnostischen Schriften ist die Trägerir der Weisheit eine Frau, meist eine Jungfrau. Die Figura Baphome ist demnach ein Einweihungsgegenstand (im transzendentalen Sinn) während eines initiatischen Rituals um die übergeordnete Weisheit zu empfangen, gleich einem inneren Schein der Schwarzen Sonne. Somit verbindet sich im heidnischen Baphomet und christlichen Luzifer das gleiche lunare Wesen, das den Gral dem Erwählten überreicht.22 Ein weiteres Verbindungselement hinsichtlich der Templerüberlieferungen ist die hermetische Tradition. Die auch in Fraktionen der Templerschaft praktizierte Alchemie verfolgte als höchstes, erklärtes Ziel die Erschaffung des Stein['s] der Weisen, ein Element das vergleichbare Attribute zu den Zielen des Baphomet Ritus aufweist. Hier werden die lunaren Kräfte (alchemistisch: Quecksilber/Blei) in den solaren Zustand (Gold) umgewandelt. Gerade dies hat im Metaphysischen sein Gleichnis gefunden, denn der Gral beziehungsweise die Suche nach ihm, erweckt die Tradition[en] des "Goldenen Zeitalters" und somit die erhöhte Intensität der violetten Strahlung. Hierdurch wird der Vergleich mit dem Baphomet der Templer und der Androgynie der Alchemie begreifbar. Das "Purefatico" der Alchemie, das Schwärzeste des Schwarzen, der Zustand der Verwesung, hat hier ein augenscheinliches Gleichnis mit dem Übergangsstadium des Schwarzen-Sonne-Mythos. Kommen wir noch einmal zur Überlieferung der Gralssage. Die Verbindung der Gralsritter zu den Templern wird in den Dichtungen des Frühen Mittelalters sichtbar. Bei Wolfram von Eschenbach heißen die Gralshüter "von Munsalvaesche der Temleis"23, die "Templer von Montsalvatsche". Robert de Borons "Perlesvax" sieht die Gralsritter als asketische Krieger mit rotem Kreuz auf weißem Gewand und auch Parzival setzt mit einem weißen Segel, auf welchem das Rote Kreuz prunkt, zur Gralsinsel über. Eine bestehende Parallelität zu den Templern ist hier nicht abzustreiten. Der Ursprung der Gralssaga liegt im solaren hyperboräischen Zeitalter. Wir stoßen hier auf eine Analogie zum Schwarze-Sonne-Mythos. Der Gral wird hierbei zum wichtigsten Element zur Wiederherstellung der alten Tradition. Di Tempelritter, wie vielleicht auch die Katharer später, waren di Hüter des solaren Wissens, welche mit den Symboliken de Schwarzen Sonne ein exoterisch anderes Bild ergeben. Jedoc versinnbildlicht jenes Wissen die gleichen initiatischen Wesens inhalte. Als der Untergang des Templerordens besiegelt war, mußte da Geheimwissen gerettet werden. Im Herbst 1306 traf sich der letzt Großmeister der Templer, Jakob von Molay, mit dem Großmeiste des Ordens von Zion, Wilhelm von Gisors, und sie beschlossen da weitere Vorgehen. Daraufhin entstand 1306 in Frankreich di Compagnonnage (die Gesellenbruderschaft) und die Hermetisch Baumeistergesellschaft in der geheimen Tradition de Templerordens. Ferner wurde das Wissen in den weite bestehenden geheimen Templerformationen gepflegt, beispiels weise in der Societas Templi Marcioni (Erbengemeinschaft de Tempelritter) oder aber auch bei den Herren vom Schwarzen Steil die schon während der Templerzeit der Komturei XVI de SIGNUM SECRETUM TEMPLI, unter Hugo von Weitenegg i Wien bestand. Dieses esoterisch-orientalische Wissen war auch ein wichtige Kern von später entstandenen alchemistischen Geheimbündei wie zum Beispiel der Rosenkreuzer (1494 Schleswig), die schon i gewissen Formationen während der Templerzeit bestanden, sowi letztendlich selbst die Tradition der Freimaurer darauf beruht. Di Rose der Rosenkreuzer stellt ebenfalls die vereinende Kraft de männlichen und weiblichen Aspektes dar. Durch die kosmisch Vereinigung der Senkrechten (= Erde, weiblich) und Waagerechte (= Himmel, männlich) entsteht die ewige Kraft der Schwarze Sonne (= die rote bzw. violette Blüte der Rose, gleich den rote Kreuzen der Tempelritter). Auch der am Anfang des 16. Jahrhunderts in Venedi entstandene Geheimbund Ordo Bucintoro nahm die alten Ziel und Vorstellungen der Templer wieder auf und versuchte sie ir italienischen Bürgertum zu festigen, um das Abendland auf das Reich des "Goldenen Zeitalters", das "Imperium Novum", vorzubereiten. In Deutschland wurde Dessau die Drehscheibe des Ordens, der bis in das 18. Jahrhundert hinein existiert haben soll. Der von Julietta de Montefeltro gegründete Orden arbeitete mit den Einweihungsriten der erloschenen Wiener Templer Sektion weiter und führte diese in verschiedenen Venuskulten fort. 1944 sollte diese Vorgehensweise von Otto Skorzeny und Valerio Borghese im Sinne eines Heiligen Römischen Reiches wieder aufgegriffen werden.24 Der folgende Auszug aus der Templeroffenbarung zeigt noch einmal, welcher Macht das Imperium Novum unterworfen ist: "Durch den Nordstern - den Stern der Ischtar, der Göttin um Thule und Babel - wirken hohe magische Prozesse. Der Mitternachtsberg ist gleichsam Hochsitz der lichten Kraßströme. Die berühmten Nordlichter bilden Kräfte und Schwingungen, zu denen auch die Vril-Ströme zählen. In schweren Zeiten, in denen materialistische Kräfte vorherrschen, ist die Kraftquelle der Aufrechten, die dunkle Sonne, die Schwarze Sonne, die eigentlich nicht schwarz sondern von tiefdunklem Purpur ist. Die Schwarze Sonne kann des Menschen Auge nicht sehen und doch ist sie da. Wie die helle Sonne im Innern des Menschen. Durch sie wirkt die lichte Macht der wahren Gottheit. //25>26 Der Anbruch der neuen Zeit "Rudolf Glauer" Im Jahre 1917 trafen sich im Wiener Cafe Schopenhauer vii Personen mit dem Prälat Gemot von der Erbengemeinschaft d< Tempelritter, es waren Freiherr Rudolf von Sebottendorf, Ka Haushofer, Lothar Waiz und Maria Orschitsch (Orsic). Bei diesem Treffen erhofften sie etwas über d Offenbarungstexte der Templer und der geheimen Templersektic "Die Herren vom Schwarzen Stein" von dem Prälaten zu erfahren Während dieser Unterredung eröffnete ihnen Gemot d Offenbarung der Templer: "[...] vom kommende Wasserkrugzeitalter und der Zentralsonne die dieses bewirkt". 1 war die Rede vom kosmischen Jahr, welches 25860 Jahre wäh und das der Übergang vom Fisch- ins Wasserkrugzeitalter, eh Umformungsphase von 168 Jahren, den "Drei Schritten Marduks benötigt. Während des zweiten Schrittes, das heißt, in der Hälf der 168 Jahre, wurde das Erstauftreffen des "ILU - Stahle vorhergesagt. Nach den Berechnungen der Templer wurde dies Ereignis für 1968 vorausgesagt. Demnach waren auch für d< Beginn 1934, und dem Ende 1990, wichtige Ereignis vorhergesehen. In der Vorhersehung war ein germanisches Vo mit der Schaffung eines Lichtreiches verbunden und dieses soll sich im neuen Zeitalter erfüllen. Kurze Zeit später traf si< Sebottendorf, nach einer Empfehlung des Prälaten, mit Vertrete: der Herren vom Schwarzen Stein, um mehr über das Kommende ; erfahren. Die Herren vom Schwarzen Stein gründeten sich 1.221 ai der marcionischen Templergemeinschaft und hatten es sich z Aufgabe gemacht, im Sinne der Offenbarung für die Entstehur des zukünftigen Lichtreiches zu kämpfen (benannt nach de schwarzen Stein der Isais). Freiherr Rudolf von Sebottendorf wurde unter dem Namen Alfred Rudolf Glauer in der sächsischen Kleinstadt Hoyerswerda geboren. Nach einem abgebrochenen Maschinenbau-Studium und vielen Seereisen im Dienste der Marine verschlug es ihn in die Türkei. Dort begann er sich intensiv mit dem Geheimwissen islamischer Alchemisten und ägyptischen Einweihungsschriften zu beschäftigen und kam ebenfalls mit dem griechischen Juden Termudis in Kontakt, von welchem er in die jüdische Geheimlehre eingeführt wurde. Termudis brachte ihm auch freimaurerische und rosenkreuzlerische Texte nahe und vererbte ihm seine okkulte Bibliothek. Zurück in Deutschland interessierte er sich stark für den Germanenorden Helmut Pohls und wurde am 21. Julmond des Jahres 1917 Meister der bayrischen Ordensprovinz. In der folgenden Zeit wurde er zur bedeutendsten Figur im Münchner Orden, der 1918 schon über 1500 Mitglieder zählte. Es wurden Zeitschriften verlegt, Vorträge gehalten und ein Kampfbund für das kommende Lichtreich gegründet. 1918 wurde diese bayrische Ordensprovinz des Germanenordens in die Thule Gesellschaft umbenannt um das Aufsehen der Räterepublik nicht auf sich zu lenken. Als Schüler und engster Mitarbeiter dieser Zeit gilt der Kriegsveteran Walter Nauhaus, der auch den Namen "Thule" anregte. Auch Nauhaus hatte Ausländserfahrungen vorzuweisen und beschäftigte sich mit okkultem Wissen. Er studierte die Schriften des Guido von List, las Peryt Shou und interessierte sich ebenso für die Kabbala und die Mysterien der Hindus und Ägypter. Walter Nauhaus wurde am 30. Ostermond 1919, während der Herrschaft der kommunistischen Räterepublik, in München von einem Erschießungskommando hingerichtet. Ihm wurde vorgeworfen ein Thule - Mitglied zu sein (Auch hatten die Kreise der Thule Gesellschaft Kontakte zu den Mitgliedern des Golden Dawn, einem Zusammenschluß esoterischer Freimaurer in England, welchem z. Bsp. Aleister Crowley angehörte, und weiterhin mit dem Ordo Templi Orientis.). Aus den esoterischen Anschauungen Sebottendorfs, seinei Kameraden und letztendlich auch der Thule Gesellschaft wurden (rein geistig/mythologisch gesehen) die Grundfesten der nationalsozialistischen Bewegung. Es sollte ein Sieg zur Errichtung des "Goldenen Zeitalters" erstritten werden und hierzu mußten die Anhänger und Vertreter der "finsteren Macht" vernichtet werden, genauso wie es die Offenbarung voraussagte. Führende Persönlichkeiten des III. Reiches waren Mitglieder, oder Stander zumindest in enger Verbindung mit der Thule Gesellschaft, wit zum Beispiel Dietrich Eckert, Alfred Rosenberg, Rudolf Heß und Gottfried Feder.